Landkreis: Stade
Gemeinde: Stade, Stadt
Gemarkung: Stade
Objektgattung: Körpergräberfeld
Objekte:
Auf einem geplanten Neubaugebiet in Riensförde kamen bei archäologischen Sondierungen 2010 erste Hinweise auf ein Körpergräberfeld zutage. Im Herbst 2010 wurden zunächst Suchschnitte angelegt. Dabei wurde ein wahrscheinlich frühmittelalterliches Gräberfeld angeschnitten, das sowohl N-S ausgerichtete Körperbestattungen, als auch O-W orientierte Bestattungen aufwies. In einem ersten Schritt wurden zur Befundklärung fünf der Gräber ergraben. Eine O-W-Bestattung konnte als Kopfnischengrab identifiziert werden, zwei der N-S-Bestattungen als ehemalige Baumsargbestattungen. Diverse Eingrabungen, die in unregelmäßigen Abständen auf dem gesamten östlichen Areal des Baugebietes zu finden waren, könnten mit ehemaligen Heerlagern in Verbindung stehen, die hier im 17. und 18. Jh. durch Kartenmaterial und schriftliche Überlieferungen nachgewiesen sind. In bestimmten Bereichen der Untersuchungsfläche wiesen entsprechende Bodenverfärbungen jedoch eindeutig auf eine Findlingsentnahme hin. Weitere archäologische Befunde konnten im Bereich der Harsefelder Straße angetroffen und dokumentiert werden. Im Wesentlichen sind hier vereinzelte Gruben unterschiedlicher Größe, zwei Feuerstellen und Wegespuren zu nennen, deren Datierung nicht eindeutig geklärt werden konnte. Zusätzlich konnte hier ein neuzeitliches Körpergrab dokumentiert werden. 2012 wurden die archäologischen Arbeiten fortgeführt. Im Süden des geplanten Baugebietes konnte die Ausdehung des Körpergräberfeldes erfasst werden. Darüber hinaus kamen zahlreiche kreisförmig gestellte Pfosten ehemaliger Scheiterhaufengräber zutage. Diese Brandbestattungen schlossen direkt südwestlich des Körpergräberfeldes an. Bei einer Notdokumentation wurden zudem endbronzezeitliche Befunde dokumentiert, bei denen u.a. zahlreiche Keramikscherben geborgen werden konnten. Bei den mittelalterlichen Körpergräbern lassen sich unterschiedliche Bestattungsarten absehen. Neben der Trennung von Brandbestattungen, N-S- und O-W-Körpergräbern können auch Grabtypen differenziert werden, wie beispielsweise Bestattungen in einfachen Grabmulden, auf Totenbrettern und in Kastensärgen.
Auf der Karte ist nicht der genaue Fundort verzeichnet.