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Wallanlage Ohle Dörp

Landkreis: Stade

Gemeinde: Stade, Stadt

Gemarkung: Stade

Objektgattung: Siedlung

Objekte:

Mit Hilfe geophysikalischer Untersuchungen wurde 2009 die Wallanlage Ohle Dörp nachgewiesen. Eine bis dahin unbekannte 70 x 90 Meter große Befestigungsanlage mit einem obertägig nicht sichtbaren Wall. Sie liegt 450 Meter südlich der Schwedenschanze direkt an der Schwinge und damit strategisch günstig auf der höchsten Geländeerhebung. Grabungen im Frühjahr 2010 lieferten erste konkrete Hinweise zum Aufbau des Walls. Er besteht aus Grassoden und ähnelt in seinem Aufbau stark der Wallkonstruktion der Schwedenschanze. Weiterhin wurde ein System von Gräben freigelegt. Das Grabensystem sicherte die Wallanlage zur Landseite hin. Auch der Wall von Ohle Dörp ist frühmittelalterlich, scheint aber etwas jünger zu sein als die Schwedenschanze. Der herausragendste Fund ist eine frühgeschichtliche Mosaikperle mit Strahlenaugenverzierung. Die Perle des 8./9. Jh. n. Chr. besteht aus weißgrauem opakem Glas und besitzt ein rotes Auge mit schwarz umrahmtem Strahlenkranz.
Mit Hilfe historischer Karten lassen sich Rückschlüsse auf die frühere Nutzung des Uferrandbereiches bei Ohle Dörp ziehen. So zeigt eine Karte von 1791 eine Bucht oder eine Hafensituation am Ohlen Dörp an der Schwinge. Bestätigt wird dieser Befund durch kurhannoversche Landesaufnahmen des 18. Jahrhunderts und geophysikalische Messungen.

Auf der Karte ist nicht der genaue Fundort verzeichnet.