Landkreis: Stade
Gemeinde: Stade, Stadt
Gemarkung: Wiepenkathen
Objektgattung: Einzelfund
Objekte:
Im "Weißen Moor" bei Wiepenkathen wurde 1935 beim Torfstechen einer der bedeutendsten neolithischen Funde Norddeutschlands gemacht. Es handelt sich um einen Flintdolch, der samt zugehöriger Lederscheide erhalten ist. In ganz Europa gibt nur drei weitere Stücke, bei denen Teile der Lederscheide erhalten sind. Kein zweites Stück ist so vollständig wie der Flintdolch von Wiepenkathen. Die Scheide aus Schafleder ziert ein Tannenzweigmuster. Innen schützt eine Ledereinlage die Klinge. Der hölzerne Griff ist mit gewebter Wolle aus Schafgrannen, Pferde-, Rinder- und Ziegenhaaren ausgefüttert – der älteste Nachweis von Wolle in ganz Europa. Die Kettfäden bestanden aus Pflanzenfasern. Die sorgfältig um den Dolch gewickelten Lederriemen legen nahe, dass es sich um eine gezielte Niederlegung handeln muss. Glücklicher Weise wurde der Fund frühzeitig dem Stader Museum gemeldet. Der damalige Denkmalpfleger Adolf Cassau führte Nachgrabungen durch und nahm Bodenproben für Pollennanalysen. Weitere Funde kamen jedoch nicht zutage. Vermutlich handelt es sich um eine einzelne Opferdeponierung.