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1927 förderte der Bauer J. Dammann mit seinem Pflug den Bronzeeimer des „Fürstengrabs von Apensen“ zutage. Er unterrichtete den Bodendenkmalpfleger Willi Wegewitz, der die Fundstelle untersuchte. Es fanden sich über 9 Kilogramm zerbrochene Bronze- und Silberbeigaben. Der mit Frauenkopfattaschen verzierte Eimer gehört ebenso wie die Kellen und Siebe zu einem römischen Trinkservice. Dazu zählen auch die Reste zweier Prunkbecher aus Silber. Ein Meisterwerk germanischer Goldschmiedekunst ist die Kniefibel mit Silberperldrahteinlage. Was man 1927 nicht wusste: Das „Fürstengrab“ lag nicht allein auf weiter Flur, sondern inmitten eines großen langobardischen Bestattungsbezirks mit Hunderten von Urnen und zahlreichen römischen Metallgefäßen. Dies wurde bei ersten Grabungen nach der Wiederauffindung durch den Grabungstechniker Dietrich Alsdorf 1978 deutlich. Viele Gräber waren durch die intensive Beackerung stark beschädigt und gestört. Bei Grabungen 1999 wurden acht weitere Buntmetallgefäße und eine keramische Urne gefunden. Die Grabungskampagne vo 2008, mit etwa 4.500 m² untersuchter Fläche, schließt die Fundstelle des 1927 aufgedeckten Grabes sowie Teile der Grabungsschnitte von 1978-1980 ein. Zu den bisher bekannten und geborgenen Gräbern und Funden konnten 445 weitere Fundnummern hinzugefügt werden. Neben Einzelfunden wie Fibeln, Lanzen- und Speerspitzen handelt es sich dabei um 144 Brandbestattungen in Urnen. Die Beigaben umfassen Lanzen- und Speerspitzen, Schwerter, Dolche, Beile, Schildbuckel, -fesseln, Schildrandbeschläge, Fibeln, Gürtelösen mit eingehängtem Ring sowie Rasiermesser und Stuhlsporne. Weiterhin kamen Brandbomben zutage, die offenbar 1943 bei einem alliierten Angriff auf Hamburg bei schlechtem Wetter über freiem Feld abgeworfen worden sind.

Auf der Karte ist nicht der genaue Fundort verzeichnet.