Kein Bild vorhanden

Gräberfeld von Issendorf

Landkreis: Stade

Gemeinde: Harsefeld,Flecken

Gemarkung: Issendorf

Objektgattung: Brandgräberfeld

Das Brandgräberfeld von Issendorf wurde bereits im 18. Jahrhundert erstmals von Pastor Martin Mushard untersucht. Es folgten Grabungen des Denkmalpflegers Adolf Cassau in den 1930er Jahren. In jüngerer Zeit fanden Ausgrabungen 1999, 2000 und 2004 statt, um das Ausmaß und den Erhaltungszustand des Urnenfriedhofs genauer zu erfassen. Dafür wurden im ersten Grabungsabschnitt 1999/2000 rund 2000 Quadratmeter freigelegt und rund 70 Bestattungen geborgen. Die Gefäße standen in zum Teil umfangreichen Steinpackungen. Das durchweg bearbeitete Steinmaterial scheint aus dem Zwickelmauerwerk eines wohl in der Nähe befindlichen Großsteingrabes entnommen worden zu sein. Da das dünenartige Gelände des Friedhofes - eine leichte Kuppe am Oberlauf des Issendorfer Ortsbaches - seit fast hundert Jahren als Ackerland genutzt wird, war der Erhaltungszustand der Gefäße sehr unterschiedlich. Die meisten Urnen waren durch den Pflug mehr oder minder beschädigt und zum Teil sehr zerdrückt. 2004 wurden 73 Bestattungen ergraben. Damit erhöht sich die Gesamtzahl auf 254 Gräber. Vermutlich ist der Friedhof somit vollständig erfasst. Wie bereits 1999/2000 festgestellt, traten die Bestattungen in teilweise umfangreichen Steinsetzungen sowohl in engen kleinen Gruppen wie auch als weit verstreute Einzelgräber auf. Daneben wurden auch Knochenlager festgestellt. Ein erheblicher Teil der Gräber war alt gestört bzw. zerstört, vermutlich aufgrund von Aktivitäten des Pastors Martin Mushard im 18. Jh.
Weiterhin ergaben die Ausgrabungen, dass der Friedhof vermutlich auf einem weitläufigen Areal einer Siedlung der Trichterbecherkultur angelegt wurde.